Gebäck mit Hefeteig schmeckt himmlisch gut und ist oft kinderleicht zu backen. Süße Zimtschnecken, ein Hefezopf zu Ostern oder herzhaftes wie Brot und Zwiebelkuchen lassen sich ganz einfach zuhause backen – wenn denn der Hefeteig gelingt. Nicht immer geht der Hefeteig wie gewünscht auf, aber wenn du Hefeteig erst einmal verstanden hast und die Tipps umsetzt – wird dir künftig jeder Hefeteig gelingen.
Mal süß, mal herzhaft, aber immer ein Genuss: Das ist Hefeteig. Das luftige Grundrezept eignet sich für viele Backvorhaben und ist schnell gemacht.
Ob für feine Kuchen oder würzige Pizza – Hefeteig braucht nur wenige Zutaten und geht total einfach. Das Geheimnis? Richtiges Kneten und ausreichend Gehzeit. Mit meinen Tipps gelingt dir nicht nur ein perfekter Hefeteig. Ich erzähle dir auch, wann du frische oder Trockenhefe verwenden solltest und wie du Hefeteig einfrierst. Am Ende bekommst du leckere Hefeteig-Rezepte.
Klassischer Hefeteig aus nur 5 Zutaten:
Das Schöne am Hefeteig ist, dass er so unkompliziert ist. Das liegt natürlich an den wenigen Grundzutaten. Denn klassischer Hefeteig braucht nur das hier:
- Mehl
- Hefe
- Wasser
- Öl
- Salz
Hefeteig süß oder herzhaft zubereiten?
Die genannten Zutaten ergeben einen luftigen Hefeteig mit neutralem Eigengeschmack (je nach Sorte des Speiseöls). So kannst du ihn für Pizza, Brötchen, Brote oder anderes eher herzhaftes Gebäck verwenden. Soll dein Hefeteig süß werden, dann ersetzt bzw. ergänzt du ein paar Produkte. Nimm für Kuchen aus Hefeteig statt Wasser Milch und/oder gib mehr Zucker hinein. Eier spendieren süßem Hefeteig noch mehr Weichheit und Elastizität.
Zutaten für süßen Hefeteig:
Zur besseren Übersicht fasse ich dir alles Nötige für süßen Hefeteig noch einmal zusammen:
✓ Mehl
✓ Hefe
✓ Milch
✓ Butter
✓ Zucker
✓ Ei(er)
✓ Prise Salz (optional)
Hefeteig auch vegan möglich?
Statt Milch und Butter kannst du problemlos pflanzliche Alternativen wie Hafermilch und Margarine verwenden. Willst du deinen Hefeteig komplett vegan herstellen, streichst du die Eier ersatzlos aus dem Rezept. Das hindert den Teig keinesfalls am Aufgehen.
3 Dinge, die du unbedingt beachten solltest
- Deinem Hefeteig immer genug Zeit zum Gehen geben
- Verwende niemals abgelaufene Hefe – ihr fehlt die Triebkraft
- Arbeite nie mit mehr als 37Grad bei der Hefeteig Herstellung
Lieber Frischhefe oder Trockenhefe verwenden?
Die wichtigste Zutat in einem Hefeteig ist natürlich die Hefe. Die gibt es als Frischhefe oder Trockengranulat. Frische Hefe hat den Vorteil, dass sie etwas schneller und schöner aufgeht, jedoch nicht lange haltbar ist. Trockenhefe macht manchmal Probleme beim „Aktivieren“ (dazu gleich mehr), ist aber besser dosierbar und lange haltbar. Beide Hefesorten funktionieren am Ende aber gut. Probier’ einfach mal aus, womit du besser arbeiten kannst.
Grundsätzlich gilt: 1 Würfel Frischhefe hat die Triebkraft von 2 Tüten Trockenhefe. Für 500 g Mehl brauchst du (je nach Gehzeit) 1 Würfel frische oder 2 Tüten trockene Hefe.
Hefe aktivieren – wie funktioniert’s?
Egal, ob du frische oder trockene Hefe verwendest, du musst sie zunächst zum Leben erwecken. Denn Hefe besteht aus Pilzen, die ihre Arbeit nur aufnehmen (also ihre Triebkraft entwickeln) und deinen Teig aufgehen lassen, wenn sie geweckt werden. Dafür brauchen sie eine gemütliche Temperatur und einen Snack:
Um deine Hefe zu aktivieren, solltest du sie in einer lauwarmen Flüssigkeit auflösen. Optimal sind um die 37 Grad. Dazu gibst du eine kleine Menge Zucker, Honig oder Reissirup. Dieser Schritt ist entgegen der öffentlichen Meinung zwar nicht zwingend nötig, führt aber zu einem besseren Hefeteig.
Hefeteig herstellen – wie knetet man richtig?
Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum perfekten Hefeteig ist das Kneten. Dabei solltest du alle Zutaten gut miteinander vermengen, aber sanft vorgehen. Denn Hefe ist eine kleine Diva, die schnell kaputt geht. Ein paar feste Hiebe darfst du jedoch durchaus verteilen!
Danach braucht der Teig erstmal Zeit, um möglichst viele Luftbläschen zu entwickeln. Je nach Rezept und Lagerort sind das 30-60 min. Für ein noch feineres Ergebnis kannst du den Teig zwei- oder dreimal gehen lassen. Dann solltest du ihn zwischendurch nur noch leicht kneten oder falten.
Der perfekte Ort, um deinen Hefeteig gehen zu lassen, ist übrigens ruhig und warm – z. B. im vorgewärmten Backofen (unter 37 Grad) oder in der ausgeschalteten Mikrowelle. Lege den Teig dafür in eine Schüssel und decke ihn mit einer Folie oder einem Küchentuch ab.
Hefeteig aus dem Thermomix?
Noch einfacher funktioniert die Zubereitung im Thermomix. Denn der übernimmt nicht nur das Kneten, sondern bringt den Hefeteig auch auf die perfekte Temperatur. Selbst gehen lassen kannst du den Teig darin – dafür einfach so lange abdecken, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Hefeteig lagern und einfrieren?
Fertigen Hefeteig kannst du auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Dort hält er sich ungebacken bis zu 24 h frisch. Willst du den Teig länger lagern, kannst du ihn auch einfrieren – dann aber am besten direkt nach dem Kneten. Dafür den Teig zu einem Fladen formen, mit etwas Mehl bestäuben und in einem Gefrierbeutel einfrieren. Nach dem Auftauen knetest du den Teig noch einmal durch und lässt ihn ausreichend gehen. Voilà, nun kannst du ihn wie gewohnt verarbeiten.
Gut zu wissen – Tipps für Hefeteig:
Hefeteig ist einfach in der Herstellung, braucht aber ein bisschen Geschick. Diese kurze Checkliste hilft dir vielleicht:
- Hefeteig benötigt ein leichtes Mehl, um schön aufzugehen, z. B. Weizenmehl Type 405 oder Dinkelmehl Type 630.
- Milch und Butter (statt Wasser und Speiseöl) sowie Eier verleihen deinem Hefeteig mehr Elastizität.
- Frische oder Trockenhefe eignen sich für verschiedene Rezepte. Achte bei Frischhefe auf die Haltbarkeit.
- Aktiviere die Hefe in einer lauwarmem Flüssigkeit, damit sie gut aufgehen kann.
- Lasse den Teig nach dem Kneten an einem warmen Ort gehen, bis er sich verdoppelt hat.
- Lagere frischen Hefeteig max. 24 h im Kühlschrank oder friere ihn (direkt nach dem Kneten) für bis zu 3 Monate ein.
- Bestreiche süßes Hefegebäck mit etwas Milch, dann backt es besonders glänzend aus.
- Backe Hefegebäck nur, bis es goldbraun ist, danach wird es schnell trocken.
Backen mit Hefeteig – meine besten Hefeteig-Rezepte
Ich gebe zu, ich bin bin ein süßer Hefeteig-Fan! Deshalb findest du auf einfachmalene.de auch viele Rezepte für süßes Hefegebäck. Doch ein paar herzhafte Ideen habe ich auch für dich. Schau dir gern meine Rezeptsammlung an. Hier kommen die Highlights:
- Hefezopf für Ostern
- Quarkbrötchen
- Pain au chocolat (französische Schokoladenbrötchen)
- Zimtschnecken
- Riesen-Zimtschnecke
- Tomaten-Focaccia
- Walnuss-Ciabatta
- einfaches Baguette für jeden Anlass
- fluffiges Knoblauchbrot
- Krustenbrot mit Joghurt
- Pizza
- Marzipankranz
Ich wünsche dir viel Spaß beim Backen und Genießen!
Riesen Zimtschnecke
Kochutensilien
Zutaten
Hefeteig
- 21 g Hefe
- 150 ml warme Milch max. 37 Grad
- 40 g Zucker
- 380 g Weizenmehl
- 1 Ei
- 80 g weiche Butter
- 1 Prise Salz
Zimt Füllung
- 120 g weiche Butter
- 130 g brauner Zucker
- 4 TL Ceylon Zimt
Frischkäse Frosting
- 150 g Frischkäse
- 50 g Puderzucker
- 1 TL Vanillepaste
Anleitungen
Hefeteig MIT THERMOMIX
- Milch, Hefe und Zucker in den Mixtopf geben und 2 Min./37°C/Stufe 2 erwärmen.
- Butter, Ei, Mehl und Salz zugeben und Teig /2 Min. zu einem Teig kneten.
OHNE Thermomix
- Butter in einem Topf schmelzen und abkühlen lassen. Milch erwärmen und den Zucker hinzugeben. Die Hefe in der handwarmen Milch auflösen.
- Das Mehl in eine Rührschüssel geben. Flüssige Butter, Hefe-Milch, Salz und das Ei hinzugeben und alles zusammen zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
- Teig in eine Schüssel umfüllen und abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
- Eine Springform (24-26cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder einfetten.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 0,5 cm dick zum Rechteck ausrollen. Zimt und Zucker vermischen und mit der Butter zusammen cremig rühren.
- Die Zimt-Zucker-Butter Mischung anschließend auf ausgerollten Hefeteig verstreichen und diesen in der Mitte übereinander falten.
- Den Teig der Länge nach in ca. 3-4 cm gleich breite Streifen schneiden. Den ersten Streifen zu einer Rolle aufrollen. Dann die Rolle in die Form setzen und auf den Anfang des zweiten Streifens auf das Ende der Rolle legen um auch diesen um die Rolle herumlegen. Nun Streifen für Streifen zu einer immer größeren Rolle aufrollen. Die Form wird nicht ganz ausgefüllt sein, die Optik ist zu vernachlässigen. Die Zimtschnecke mit einem Küchentuch abdecken und für weitere 20 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen und die Riesenzimtschnecke für ca. 30 Minuten backen und anschließend abkühlen lassen.
- Frischkäse, Puderzucker und Vanillepaste verrühren und auf dem abgekühlten Kuchen verteilen.