Ein Kuchenklassiker aus einfachen Zutaten und zugleich ein Basisteig, den du ideenreich abwandeln und verfeinern kannst: Das ist Mürbeteig.
Geeignet für süße Kekse, Weihnachtsplätzchen, Kuchen und Streusel oder herzhafte Quiches und Tartelettes schmeckt Mürbeteig zu vielen Anlässen und in allen Jahreszeiten. Wie er hergestellt wird? Und wie er besonders knusprig und mürbe ausbackt? Das und noch viel mehr erfährst du in diesem Magazinbeitrag Mürbeteig. Hier teile ich die wichtigsten Fakten und Tipps rund um den Küchenklassiker. Freue dich am Ende außerdem auf meine besten Mürbeteig-Rezepte!
Mürbeteig – das sind die Zutaten:
Klassischer Mürbeteig zählt wie Rührkuchen, Biskuit oder Hefeteig zu den einfachen Basics beim Backen. Wie jede dieser Teigarten besteht Mürbeteig aus simplen Grundzutaten, die man eigentlich immer im Haus hat. Das sind in der Regel:
- Weizenmehl
- Zucker
- Salz (optional)
- Butter
- Ei
Zum Ausrollen von Mürbeteig und für die Kuchenform braucht man noch etwas mehr Mehl und Fett.
Mürbeteig nach traditioneller Zubereitung:
Besonders gern mag ich den einfachen Mürbeteig, weil er ein uraltes Rezept ist, das die Menschen schon seit jeher backen. Deshalb bereite ich klassischen Mürbeteig immer mit den Händen zu. Der Vorteil: Dabei kann man wunderbar entspannen und die Zutaten kommt sogar etwas besser zusammen. Eine Küchenmaschine ist für Mürbeteig also absolut unnötig.
Wenn du deinen Mürbeteig nach traditioneller Herstellung zubereiten möchtest, dann geht das so: Das Mehl auf eine saubere und trockene Arbeitsfläche häufen und in die Mitte eine Mulde drücken. Zucker, Salz, Butter in Flöckchen und das Ei in die Mulde geben. Anschließend alles kurz durchkneten, zu einer Kugel formen und in die Kühlung legen.
Mürbeteig mit Butter oder Margarine backen:
Mürbeteig heißt Mürbeteig, weil er besonders „mürbe“ ausbacken soll. Dieses altdeutsche Wort, das viele im heutigen Sprachgebrauch außerhalb der Küche gar nicht mehr kennen, bedeutet so viel wie „zart“ und „knusprig“. Um diese Backeigenschaften zu erreichen, braucht der Teig Butter. Sie fungiert als Bindemittel, Geschmacksträger und „Knusprigmacher“. Figurbewusste sollten keinesfalls an Butter im Mürbeteig sparen! Stattdessen lieber ein Kuchenstück weniger naschen. Alternativ kann man auch kalte Margarine verwenden – gerade wenn der Teig vegan werden soll – besser gelingt Mürbeteig jedoch mit der guten alten Butter.
Mürbeteig und das geeignete Mehl:
So richtig zart wird selbst gemachter Mürbeteig aus hellem Feinmehl. Ich verwende gern herkömmliches Weizenmehl Type 405. Aber auch mit Dinkelmehl des Typs 630 funktioniert Mürbeteig. Wichtig ist, kein stärkeres Mehl oder gar Vollkornmehl zu wählen. Diese Sorten ziehen deutlich mehr Wasser und führen in Mürbeteig-Rezepten zu sehr trockenen und harten Ergebnissen.
Das richtige Verhältnis für Mürbeteig:
Viele Bäcker nennen Mürbeteig auch „1, 2, 3-Teig“, weil die Zutaten Zucker, Butter und Mehl in diesem Verhältnis dafür verwendet werden: Zucker zu einem Teil, Butter zu zwei Teilen und Mehl zu drei Teilen. Das Original-Rezept für Mürbeteig braucht nach dieser Faustregel 100 g Zucker, 200 g Butter und 300 g Mehl. Natürlich musst du dich nicht für jedes Backvorhaben an diese Mengenangaben halten. Manche Rezepte brauchen sogar andere Maße, etwa weniger Süße, dafür aber mehr Fett oder ähnlich.
Auf meinem Blog findest du zahlreiche leckere Backideen mit Mürbeteig, die teilweise unterschiedliche Zusammensetzungen fordern. Alle Angaben findest du immer genau beschrieben in der Rezeptkarte.
Gut zu wissen – 8 Tipps für Mürbeteig:
Jetzt muss ich nur noch ein paar Fakten über Mürbeteig mit dir teilen, damit du gleich loslegen kannst. Mit diesen Tipps gelingt dein Backvorhaben im Handumdrehen:
- Verarbeite alle Zutaten für deinen Mürbeteig immer kalt und zügig. Bevor du mit dem Ausrollen beginnst, solltest du den Teig mindestens eine Stunde lang im Kühlschrank lagern. So können sich die Zutaten verbinden, alle Aromen entfalten und der Teig die richtige Konsistenz erlangen.
- Damit dein Teig schneller durchkühlt, kannst du ihn zu einem flachen Viereck geformt und in Folie gewickelt in den Kühlschrank geben.
- Wird der Teig beim Kneten oder der Weiterverarbeitung zu warm und beginnt zu kleben, kannst du ihn erneut in den Kühlschrank legen.
- Besonders einfach lässt sich Mürbeteig zwischen zwei Backpapieren ausrollen. So klebt nix und Arbeitsfläche und Nudelholz bleiben sauber.
- Falls du Plätzchen ausstechen möchtest, kannst du deinen Mürbeteig zwischen zwei gleich dicken Holzlöffeln ausrollen. Dadurch bekommst du eine gleichmäßige Teigplatte.
- Damit Mürbeteig sehr fein wird, empfehle ich dir Puderzucker. Der ist von Haus aus pudrig und leicht und verbindet sich schneller mit den übrigen Zutaten.
- Du kannst Mürbeteig mit und ohne Backpulver zubereiten. Ohne lässt er sich bis zu zwei Wochen im Kühlschrank lagern. Mit Backpulver zubereitet solltest du Mürbeteig sofort verwenden.
- Damit Mürbeteig extra knusprig ausbackt, kann man ihn blind vorbacken. Dafür den Teig in Form bringen, mit einer Gabel einstechen und mit Backpapier und trockenen Hülsenfrüchten (z. B. Linsen) bedecken und backen. Das verhindert, dass der Teigboden zu sehr aufgeht und eignet sich toll für Quiches und Tartes.
Mandarinen-Schmand-Kuchen
Kochutensilien
- 26cm Springform
Zutaten
Boden
- 200 g Mehl
- 1 TL (Weinstein) Backpulver
- 1 Ei
- 80 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 80 g kalte Butter in Stücken
- 1 Prise Salz
Füllung
- 600 ml Milch
- 160 g Zucker
- 2 Packung(en) Vanillepuddingpulver alternativ 5 EL Stärke + 2 TL Vanillepaste oder Extrakt
- 4 Becher Schmand à 200 g
- 1 Zitrone Abrieb und Saft
- 2-3 Dosen Mandarinen Saft dabei auffangen
- 1 Tüte Tortenguss klar
Anleitungen
- Zunächst den Boden vorbereiten: Dazu Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker, Salz, Ei und kalte Butter in Stücken in eine Rührschüssel geben und zu einem Mürbeteig verkneten – anschließend mit den Händen zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Die Mandarinen aus der Dose in ein Sieb geben und abtropfen lassen – den Saft dabei auffangen. Die Kuchenform einfetten oder mit Backpapier auslegen.
- Für den Pudding Milch, Zucker, Puddingpulver in einen Topf geben und gut verrühren. Unter ständigem Rühren die Milch langsam erwärmen und aufkochen. Der Pudding dickt dabei schnell an. Den Schmand nun mit Zitronensaft und Abrieb der Zitronenschale in den heißen Pudding rühren.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in der Form mit einem kleinen Ausroller gleichmäßig verteilen – dabei keinen Rand bilden.
- Die Füllung auf den Kuchenboden geben und glatt streichen. Nun die Mandarinen auf dem Schmandkuchen verteilen und anschließend bei 160°C Umluft für 80-90 Minuten backen.
- Um Risse zu vermeiden, nach Ende der Backzeit einen Kochhandschuh (o.ä.) in die Ofentür klemmen und den Schmand Kuchen langsam abkühlen lassen.
- Wenn der Kuchen nicht mehr wackelt, kann die Form gelöst werden.
- Nach dem vollständigen Abkühlen nun mit dem aufgefangenen Mandarinensaft den Tortenguss nach Packungsanleitung zubereiten. Sobald der Tortenguss fest geworden ist, kann der Mandarinen Schmand Kuchen angeschnitten und serviert werden.
Notizen
- Backe den Schmandkuchen mit Mandarinen lieber länger und im unteren Drittel des Ofens (wie in unserem Rezept angegeben), dann bleibt die oberste Kuchenschicht schön hell, falls du ihn doch auf der mittleren Schiene backen willst und der Kuchen dir zu schnell zu dunkel wird, kannst du ihn mit einem Stück Alufolie abdecken.
- Der Mürbeteig gelingt dir am besten mit kalter Butter und wenn du den Teig nach dem Kneten noch einmal im Kühlschrank kühlst.
- Sorge dafür, dass alle Zutaten für die Füllung Zimmertemperatur haben, damit sie sich optimal miteinander verbinden.
- Mische den noch heißen Pudding mit dem Schmand, das verhindert nämlich, dass die Masse klumpt.
- Lass den Kuchen langsam abkühlen, bevor du ihn aus der Form nimmst. Lass ihn zunächst bei leicht geöffneter Ofentür etwas abkühlen, nehme ihn erst nach ca. 30 Minuten Abkühlzeit aus dem Ofen und lass ihn in der Form auf einem Gitter komplett auskühlen, bevor du ihn anschneidest.
- Ideal: Am Vortag backen, Am bestem schmeckt er übrigens frisch aus dem Kühlschrank.
- Hack: Pudding direkt anrühren und dabei immer rühren
- Teig ausrollen und umlegen oder direkt in der Form einen kleinen Ausroller zum Verteilen verwenden.
Mürbeteig mal anders!
Während der klassische Mürbeteig leckere Weihnachtsplätzchen ergibt oder natürlich die ideale Basis für viele Obstkuchen, Blechkuchen, Tartes und Quiches ist, lässt sich das Grundrezept auch super abwandeln und kreativ gestalten. Gib zum Beispiel gemahlene Nüsse, Schokolade oder Kakao, Zimt, Spekulatius-Gewürz oder Zitronenschale in den Teig. Lecker!
Zum Schluss noch eine kleine Übersicht meiner Lieblingsrezepte mit Mürbeteig – mal süß, mal herzhaft, ganz wie es dir schmeckt:
- Gedeckter Apfelkuchen von meiner Oma
- Quark-Käsekuchen mit Mürbeteigboden
- Kirsch-Streuselkuchen mit Pudding
- Mandarinen-Schmand-Kuchen vom Blech
- Walnuss-Taler ohne Ausstechen
- Haselnuss-Sterne mit Nussfüllung
- Spitzbuben mit Marmelade
- Mandelberge mit Marzipan
- Kürbis-Tarte mit Hackfleisch
Und ich verspreche dir, mit diesen Tipps und Tricks steht deinem feinen Mürbeteig-Gebäck und vor allem dem anschließenden Genuss nichts mehr im Wege. Viel Spaß beim Backen!
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